Dienstag, 1. Juli 2014

Wohin führt der Magerwahn?

Auf der Seite stern.de habe ich heute einen schockierenden Artikel gelesen: Ein bereits sehr umstrittenes Modelabel aus den USA führt in seinen Geschäften die Größe Triple Zero ein - das entspricht einer Kleidergröße 28! Der Chef des Modelabels hat in den vergangenen Monaten bereits öfter betont, dass seine Mode nur für schlanke, gutaussehende Personen gemacht ist. Also sehen nur schlanke Menschen gut aus?

Wo fängt schlank an, wo hört es auf?

Ich finde, Designer sollten eine gewisse Verantwortung gegenüber der Gesellschaft haben. Aber immer kleinere Größen zu produzieren sendet eindeutig die falschen Signale! Jungen Frauen - nein sogar schon Mädchen - wird regelrecht eingeprügelt, dass nur schlanke Menschen hübsch, erfolgreich und angesehen sind.
Mir ist bereits öfter aufgefallen, dass bei einigen Modeketten die Kleidungsstücke (trotz gleich bleibender Kleidergröße) immer kleiner werden. Auf den Plakaten und in den Schaufenstern starren uns ettliche Models an, auf deren Rippen man Xylophon spielen kann. Die Hashtags #thighgap und #hipbridge florieren aktuell mal wieder auf Instagram.
Immer mehr junge Mädchen und Frauen erkranken an einer Essstörung und magern sich auf die beliebten kleinen Kleidergrößen ab. Und auch Stars bleiben vor dem Magerwahn nicht verschohnt.
Erst vor kurzem tauchten mal wieder Bilder von einer total abgemagerten Nicole Richie und einem sehnigen Knochengerüst namens Tori Spelling im Netz auf.



Auf einigen Foren und Webseiten im Internet werden sogar die Diäten von Nicole Richie & Co. verbreitet und Tipps für eine besonders schnelle Gewichtsreduzierung ausgetauscht. Gesund ist das schon lange nicht mehr.
Modelabels und Stars haben inzwischen ein absolut verschobenes Bild eines schönen Frauenkörpers hervorgerufen.
Aber nicht nur, Stars und Designer tragen ihren Beitrag zum Magerwahn bei. Das durch Smartphones und Soziale Netzwerke ausgelöste „Selfie-Syndrom“ erlaubt es immer und überall Fotos von sich hochzuladen. Der soziale Druck und Cybermobbing veranlassen junge Menschen erst recht dazu, auf ihren Bildern möglichst gut und schlank auszusehen.

Immer wieder ploppen Werbungen für Appetitzügler und Wunderpillen auf. Sogar Bandwurmeier lassen sich in Zeiten des Internets erwerben. Aber bei vielen dieser Präparate ist die Wirksamkeit dennoch nicht garantiert und wer weiß, was da alles drin ist?
Wenn man schon abnehmen will, dann doch bitte auf die gesunde Art und Weise – auch, wenn diese länger dauert und anstrengender ist: Nämlich mit Sport und gesunder, ausgewogener Ernährung.
Doch warum ist es in unserer Gesellschaft soweit gekommen? Warum tun sich Menschen sowas an? Ich weiß es einfach nicht…
 



2 Kommentare:

  1. Wirklich erschreckend, was da abgeht. Ja leider schon ewig.
    Ich erinner mich an einen Karl Lagerfeld, der bei seiner H&M Kollektion keine Größe 44 wollte.
    Besonders heftig finde ich übrigens diese Ana-Foren. Also Foren in denen Anorexie/Magersucht zelebriert wird.
    In den ganzen Facebook-Gruppen in denen ich bin stelle ich immer wieder fest, was die meisten Dicken für ein gestörtes Verhältnis zu Essen und zum Abnehmen haben. Wirklich schlimm ):

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    1. Ja diese Pro-Ana-Foren sind echt heftig Da wird ja regelrecht gefeihert, wenn man die 600kcal-Grenze unterschreitet! Hab ja so meine Vermutungen, warum dieses modische Bild inzwischen so extrem geworden ist...

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